Trübung der Augenlinse bei Uveitis

Aus verschiedenen Gründen kann die Linse bei Augen mit Uveitis trüb werden. Diese Trübung wird im Volksmund grauer Star und von den Augenärzten Katarakt genannt. Die Bezeichnung kommt daher, dass die alten Ägypter glaubten, dass sich die Trübung wie ein Wasserfall (Katarakt) über das Auge legt. Die Linsentrübung wird zunächst von der Entzündung selbst hervorgerufen, wobei Veränderungen des die Linse ernährenden Augenwassers und eine Freisetzung von Entzündungsstoffen (freie Radikale) vermutet werden. Auch können die zur Behandlung der Uveitis oft notwendigen Kortisonpräparate, sei es in Tropfen - oder Tablettenform, bei langfristigem Gebrauch einen grauen Star Auslösen. Eine Behandlung für wenige Tage oder Wochen ist in aller Regel unbedenklich! Schließlich können Augen mit Uveitis auch einen ganz normalen, z. B. altersbedingten grauen Star entwickeln. Die Häufigkeit des grauen Stars bei Augen mit Uveitis hängt sehr stark vom Typ der Uveitis ab. So liegt sie bei der normalen, wiederkehrenden Regenbogenhautentzündung (vordere Uveitis) bei etwa 10%, während sie z. B. bei der Uveitis, die mit einer Gelenkentzündung verbunden ist und vor allem bei Kindern auftritt (Uveitis mit assoziierter juveniler rheumatoider Arthritis, oder mit anti-nukleären Antikörpern; ca. 30 bis 60% beträgt. Die Linsentrübungen entwickeln sich in der Regel langsam, also meist über Monate und Jahre, gelegentlich aber auch innerhalb weniger Wochen. Typischerweise liegen die Trübungen anfangs im Bereich der hinteren Linsenrinde, später kann dann die ganze Linse getrübt sein. Man spricht dann auch von einem reifen (maturen) grauen Star. Dieser ist oft schon mit bloßem Auge erkennbar, da die Pupille nicht mehr schwarz, sondern weiß ist.

Bis auf wenige Ausnahmen darf ein entzündetes Auge nicht am grauen Star operiert werden!